Kohleausstieg global denken

„Für ein Gutes Leben ohne Kohle“

Vortrags- u. Diskussionsveranstaltung am 4.10. mit Aktiven aus Kolumbien und Südafrika

 

Am Dienstag, 4.10.2016, macht die bundesweite Vortrags-Tour „Für ein

Gutes Leben ohne Kohle“ Station in Dortmund. Bei der Veranstaltung

im Dortmunder Rathaus werden Referentinnen aus Kolumbien und

Südafrika über die menschenrechtlichen und ökologischen Auswirkungen von

Kohleabbau in ihren Herkunftsländern berichten.

 

Besondere Brisanz erhält die Veranstaltung in Dortmund durch die

Referentin Deris Paz. Sie ist aktiv bei einer Frauenorganisation der

indigenen Gemeinschaft Wayuu, deren Lebensgrundlagen massiv vom

Steinkohle-Tagebau Cerrejón in Kolumbien betroffen ist. Die Kohle aus

Cerrejón bezieht der Energiekonzern STEAG, der zu über einem Drittel den

Dortmunder Stadtfirmen DSW und DEW gehört. „Damit sind wir Dortmunder

direkt mitverantwortlich für die menschenrechtswidrigen Abbau- und

Transportbedingungen der Kohle in und um Cerrejón“, so Till Strucksberg

von der Initiative Dortmund Kolumbien, die die Referentinnen ins

Dortmunder Rathaus geholt hat.

2015 bezog die Bundesrepublik immerhin 9,9 Mio. Tonnen Steinkohle

aus Kolumbien, das entspricht gut 15 % des deutschen Jahresverbrauchs.

Besonders bei der Kraftwerkskohle spielen die Importe aus Kolumbien

eine große Rolle: Kolumbien ist hier nach Russland Deutschlands zweit-

größter Lieferant.

 

Die zweite Referentin, Makoma Lekalakala, ist Kampaignerin von

Earth Life Africa. Ihre Organisation kämpft für Klimagerechtigkeit

und gegen neue Kohlekraftwerke in Südafrika. „Wir brauchen

drastische Maßnahmen, um CO2 Emissionen zu reduzieren sowie

gerechtere, klügere und grünere Wege als Kohleindustrie, um das Wohl

der afrikanischen Menschen zu verbessern“, kommentiert sie.

 

„In der deutschen Debatte um die Energiewende werden soziale und

ökologische Argumente leider häufig gegeneinander ausgespielt“, sagt

Dorothee Häußermann von Attac. „Das ist ein Scheinwiderspruch. Besonders

deutlich wird das, wenn wir aus erster Hand hören, wie Menschen durch

Kohle-Tagebaue von ihrem Land vertrieben werden oder unter Wassermangel

leiden. Wenn wir global denken, ist nur ein sofortiger Kohleausstieg ein

sozial-gerechter Kohleausstieg.“

 

Dienstagabend 19 Uhr im Dortmunder Rathaus, Saal Hanse

 

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